Wann endet das Patriarchat?: Frauen sind in der deutschen Wirtschaft immer noch stark unterrepräsentiert. Die neuen Zahlen der Allbright Stiftung zeigen, dass der Frauenanteil in den Vorständen aller Unternehmen in den Dax-Indizes nur bei 17,4 Prozent liegt. Macht Deutschland in dem Tempo weiter, konstatiert die Stiftung, dauere es noch 18 Jahre, ehe die 50 Prozent erreicht würden. Nur bezogen auf die Vorstände.
Die Öffentlichkeit kann nur eine bestimmte Menge erfolgreicher Frauen ertragen. Ein Zustand, mit dem Tijen Onaran und Sophie Passmann sich nicht abfinden wollen.
1. Bleib du selbst - Einfach Frau sein. Passmann beschreibt, wie sie als Jugendliche darunter gelitten hat, dicker zu sein als die anderen, weitere Klamotten zu tragen, weniger als Frau wahrgenommen zu werden.
Und Onaran erzählt, wie sie sich oft zurückgesetzt gefühlt hat als Kind ausländischer Eltern, mit einer spärlich eingerichteten Wohnung und wenig Geld. „Soziale Herkunft ist nichts, wofür man sich schämen muss, das würde ich der kleinen Tijen gern zurufen“, schreibt Onaran.
2. Sei unangepasst - „Im Nachhinein ist mein großes Karriere-Glück, dass eine der ersten Sachen, die Menschen über mich wussten, war, dass ich wohl umstritten sei.“ Eine Aussage, die zu beiden Frauen passt. Geschrieben hat sie Sophie Passmann. „Ich befürchte, es ist nicht möglich, eine Frau in der Öffentlichkeit zu sein, ohne früher oder später mit der Behauptung eines massiven Fehltritts konfrontiert zu werden.“
Auch Onaran muss viel Kritik aushalten, gilt als umstritten. Sie sei zu laut, zu sexy, nicht kompetent, nicht seriös genug. Onaran lässt lieber die Fakten für sich sprechen. Heute hat sie ihr eigenes Unternehmen, fördert Frauen, berät Unternehmen beim Thema Diversität und fungiert als Investorin – nicht zuletzt im TV-Format „Höhle der Löwen“. Dort, genauso wie in Meetings, sitzt sie mit bunten Klamotten, knappen Röcken, die Finger bunt lackiert, die Lippen rot.
Als langjährige Unternehmerin weiß ich sehr genau wovon Onaran und Passmann sprechen. Oft die einzige Frau in der Runde zu sein ist besonders am Anfang der Berufstätigkeit ist kein Vergnügen. Aber alles was am Anfang schwer war ist heute leicht. Sei Du selbst und bleib Du selbst. Selbstbewusst und unangepasst. Das kannst Du trainieren. Mit mir als Sparringspartnerin - ich freue mich Dich auf Deinem Weg zu begleiten.